Das Hügel-Lungenkraut (Pulmonaria collina)
Zauber der Farben
Das Lungenkraut erkennt man während seiner Blütezeit von März bis Mai schon von Weitem an seinem einmaligen Farbenspiel. Seine Krone ist in der Knospe purpurn gefärbt, später zeigen sich die Kronblätter in einem kräftigen blauviolett.
Die Blüten enthalten einen Farbstoff, der zu den Anthocyanen gehört und ähnlich dem Lackmus bei pH-Schwankungen die Blütenfarbe je nach Säuregrad von Rosa bis Blau verändert. In den jungen Pflanzen ist der Zellsaft leicht sauer und damit der Farbstoff rosa. Je weiter sich die Blüten entfalten, desto basischer ist der Zellsaft und die Farbpigmente schlagen in blau um. Diese Veränderungen finden innerhalb der Blütenkrone nicht gleichzeitig statt.
Die Laubblätter der 10 bis 30 cm hohen ausdauernden Pflanze sind meist steif behaart. Die Behaarung ist ein gutes Erkennungsmerkmal und macht dem Familiennamen Raublattgewächs (Boraginaceae) alle Ehre.
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Erhaltungskulturen in Botanischen Gärten
Die Verantwortungsart Pulmonaria collina findet man nur in Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. Dort besiedelt es schattige Plätze, zum Beispiel in Laub- und Tannenwäldern und Gebüschen. Nährstoffanreicherung, Bebauung und Eingriffe in die Wälder machen dem Lungenkraut zu schaffen. Es gilt mittlerweile als stark gefährdet und Deutschland hat eine besonders hohe Verantwortung.
Für die ex-situ Erhaltung kooperiert unser Projekt mit weiteren Botanischen Gärten, die das Hügel-Lungenkraut in Erhaltungskulturen schützen. Dazu gehören der Botanische Garten der Uni Tübingen und die Hohenheimer Gärten in Stuttgart.