Zierliches Wollgras (Eriophorum gracile)
was „blüht“ im Moor?
Ebenso wie der deutsche Gattungsname Wollgras bezieht sich auch der wissenschaftliche Eriophorum auf den Fruchtstand dieser Pflanzen und setzt sich aus dem griechischen „erion“ für Wolle und „phorein“ für tragen zusammen.
Zu Beginn der eigentlichen Blütezeit ist das Wollgras noch recht unscheinbar. Die Pflanze zeigt weiße, unscheinbare Ähren mit einer Länge von rund einem Zentimeter. Das charakteristische Erscheinungsbild der Wollgrasblüte im Moor ist erst im Verlauf des Mai und Juni zu sehen. Dann sprießen aus den Blütenhüllen unzählige seidig-weiße Hüllfäden. Diese haben eine Länge von 2 Zentimetern. Viele von diesen einzelnen Fäden bilden dann die charakteristischen Wattebäusche.
Schaut man sich den weißen Wollschopf genauer an, stellt man fest, dass an den Blütenhüllfäden winzige Samen hängen. Den Samen dienen die Blütenhüllfäden als Fallschirm. Weiß erscheinen die Fäden, weil sie sehr viel Luft enthalten. Ein großer Vorteil, wenn es gilt, die winzigen Samen möglichst weit mit Hilfe des Windes zu transportieren. Die Wattebäusche zeigen die Pflanzen also nicht in der Blüte, sondern im bereits fruchtenden Zustand.
Anders als echte Wolle oder Baumwolle lassen sich die „Haare“ nicht zu Garn spinnen. Früher wurde die „Wolle“ der Wollgräser als Wundwatte, zum Füllen von Kissen oder als gedrehte Lampendochte genutzt. Auch Hüte wurden daraus gefilzt.
Mehr Informationen zu dieser Verantwortungsart in unserem Steckbrief