Fachtagung
Wiederansiedlungen und Populationsstützungen
Gibt es noch ausreichend geeignete Flächen für Wiederansiedlungen und wenn ja, wie findet man sie? Sollte in Zeiten des Klimawandels bei Ansiedlungen von gefährdeten Pflanzen unkonventioneller als bisher gedacht werden? Diese Fragen wurden bei der Regionaltagung „Wiederansiedlungen und Populationsstützungen“ am 9. und 10. Mai in Berlin aufgeworfen. Zu dieser WIPs-De-Tagung im Botanischen Garten konnten die Berliner Kolleginnen rund 50 Teilnehmende begrüßen.
An beiden Tagen gab es interessante Vorträge, beispielsweise zur An- und Umsiedlung gefährdeter Wildpflanzenarten in Brandenburg oder zu den Möglichkeiten und Grenzen für den botanischen Artenschutz.
In den drei Workshops traten Wissenschaftler*innen, Gärtner*innen, Vertreter*innen aus Behörden sowie von Firmen für Regio-Saatgut und Ehrenamtliche aus Naturschutzverbänden in regen Erfahrungsaustausch. Sie debattierten über Pflanzenanzucht und Flächenpflege bei kniffligen Sandtrockenrasenarten, Mooren- und Feuchtwiesenpflanzen sowie über die Rettung der Ackerunkräuter.
Aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz zu den Ansiedlungen und Populationsstützungen der zurückliegenden 9 WIPs-De-Projektjahre berichteten die Berliner Kolleginnen. Die Aktionen waren mal mehr und mal weniger von Erfolg gekrönt. Die Ursachen für die sehr unterschiedlichen Ergebnisse werden analysiert. Alle gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen aus der praktischen Arbeit fließen nun in die Überarbeitung der „Leitlinien zur Ansiedlung gefährdeter Wildpflanzen“ ein.
Alle Teilnehmenden waren sich einig, dass der wichtige Erfahrungsaustausch über Erfolge und Misserfolge in der Naturschutzarbeit viel öfter geschehen sollte. Zum Abschluss wurde bei der Besichtigung der Erhaltungskulturen noch fleißig gefachsimpelt.