Ansiedlung von Arnika im Hochsauerland
gemeinsame Aktion vom Botanischen Garten Osnabrück mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis und der Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie der Universität Osnabrück
Wer kennt nicht Arnika aus dem Apothekerschrank oder der Drogerie – als Salbe, Öl, Globuli oder als Duschgel. Der Einsatzbereich dieser gesetzlich geschützten Art ist sehr groß. Wohl daher ist der Name Bergwohlverleih im Volksmund sehr gebräuchlich. Arnika gehört zu den meist geschätzten Heilpflanzen mit einem sehr breiten Wirkungsspektrum. Wildsammlungen sind schon lange nicht mehr erlaubt. Schließlich wird dieser kräftig gelbblühende Korbblütler nicht nur in den Höhenlagen vieler europäischer Gebirge seltener. Auch in den Mittelgebirgen und insbesondere in den Tieflagen Norddeutschlands schrumpfen einige der verbliebenen Populationen bis auf wenige Individuen oder sterben aus.
Dies beobachten auch die Botaniker*innen, die im WIPs-De Projekt Saatgut in ganz unterschiedlichen Naturräumen Deutschlands sammeln und in regionalen Saatgutgenbanken bei Tiefkühlbedingungen sichern. Neben der Lagerung des Saatgutes gibt es auch Erhaltungskulturen von Arnika in verschiedenen Botanischen Gärten.
Populationsstützung oder Wiederansiedlung
In Zusammenarbeit mit regionalen Naturschutzbehörden führen die Verbundpartner Ansiedlungsmaßnahmen durch. Entweder an Orten, an denen die Pflanzen in geringer Zahl noch vorhanden sind (Populationsstützung) oder früher einmal existent waren, aber seit einigen Jahren ausgestorben sind (Wiederansiedlungen). Für Ansiedlungsmaßnahmen entwickelten die Verbundpartner im WIPs-De Projekt „Leitlinien zur Ansiedlung gefährdeter Wildpflanzen“
Eine Populationsstützung fand im Oktober 2020 im Hochsauerland in Zusammenarbeit des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück mit der Biologischen Station Hochsauerlandkreis und der Abteilung für Biodiversität und Landschaftsökologie der Universität Osnabrück statt. In einem der größten zusammenhängenden Bergheidegebiete des Sauerlandes wurden über 700 Arnika-Jungpflanzen ausgepflanzt. Das Saatgut stammt vom gleichen Standort. Keimfähigkeitsprüfungen ergaben eine hohe Keimrate von über 90%, so dass der Osnabrücker Botanische Garten Jungpflanzen aus dem Saatgut vermehrt hat.
Wie erfolgreich sich die Jungpflanzen in den nächsten Jahren in den verschiedenen Lebensräumen etablieren und verjüngen, wird von den beteiligten Wissenschaftler*innen längerfristig untersucht.
Möchten Sie mehr über Arnika erfahren?
Wissenschaftlicher Steckbrief Saatgutsammlung des Projektes WIPs-De
Wissenschaftlicher Steckbrief Kulturansprüche des Projektes WIPs-De
Wildpflanzenportraits auf der Seite Wildwuchs: Echte Arnika – Arnica montana