Zierlicher Wasserschlauch (Utricularia bremii)
Schnell, schneller, ultraschnell
Der Zierliche Wasserschlauch (Utricularia bremii) gehört zu den fleischfressenden Pflanzen. Mit Hilfe seiner Fangvorrichtungen, den Fangblasen, ist er in der Lage kleine Tiere zu fangen. Damit bessert er seinen Nährstoffhaushalt auf. Der Wasserschlauch ist dabei so fix, dass sein Fangmechanismus erst durch Hochgeschwindigkeitskameras sichtbar wird. Die Saugfallen der Wasserschläuche sind die schnellsten Fallen im Pflanzenreich.
Die Fangblasen des Wasserschlauchs erreichen im Durchmesser maximal wenige Millimeter. Sie bestehen aus einem Sack und einem Klappdeckel mit hoch empfindlichen Härchen. Die Pflanze pumpt zunächst aktiv Wasser aus dem Hohlraum der Fangblase. Durch den Unterdruck krümmen sich die Blasenwände nach innen und elastische Energie wird gespeichert. Nähert sich eine Beute wie beispielsweise ein Wasserfloh, geht alles rasend schnell: Bei Berührung der Borsten durch das Tier öffnet sich die Klappe schlagartig, Wasser strömt mit dem Beutetier in die Blase, die Klappe schließt sich wieder. Nach 5 Millisekunden ist der Spuk für das Opfer vorbei.
Der wurzellose Zierliche Wasserschlauch ist eine mehrjährig Wasserpflanze. Sie befindet sich, mit Ausnahme der Blüte, vollständig unter Wasser. In der Regel ist die Pflanze durch Sprosse am Grund befestigt. Gelegentlich schwimmt sie frei umher. Ihre Blätter sind extrem reduziert.
Extrem selten
Der Zierliche Wasserschlauch ist in Deutschland stark gefährdet. Er lebt in nährstoffarmen Gewässern. Wegen Überdüngung kommt er in arge Bedrängnis. Für den Zierlichen Wasserschlauch hat Deutschland eine besonders hohe Verantwortung.
Erhaltungskulturen des Zierlichen Wasserschlauchs gibt es in den Botanischen Gärten Potsdam und Regensburg.