Gelbes Galmei-Stiefmütterchen (Viola calaminaria)
Woher kommt der Name?
Den Namen Galmei-Stiefmütterchen erhielt die Pflanze von dem bergmännischen Ausdruck „Galmei“ für spezielle Zinkerze. Die Zinkerze enthalten außerdem noch Blei und Manganverbindungen und liegen sehr oberflächennah. Viola calaminaria wächst auf diesen schwermetallbelasteten, ehemaligen Bergbauböden, die sich heute zu basenreichen Xerothermrasen und Magerwiesen entwickelt haben.
Xerothermrasen sind Pflanzenformationen trockenwarmer Standorte, die hauptsächlich aus Gräsern bestehen. Das Wort setzt sich zusammen aus der griechischen Vorsilbe „Xero“ mit der Bedeutung trocken, dürr und dem griechischen „thermos“ = warm.
Für die extrem selten vorkommende Pflanze hat die Bundesrepublik Deutschland eine besonders hohe Verantwortlichkeit.
Mehr Informationen zu Viola calaminaria finden Sie in unseren Steckbriefen Saatgutinformationen und Kulturansprüche.
Erhaltungskulturen von Viola calaminaria gibt es in den Botanischen Gärten Osnabrück und Regensburg
Gelbes Galmei-Stiefmütterchen, ein Metallophyt
Für die meisten Pflanzen sind die schwermetallhaltigen Standorte giftig. Das Galmei-Stiefmütterchen toleriert die Schwermetalle im Boden und besetzt dadurch eine einzigartige ökologische Nische. Sie wird als Schwermetallpflanze oder Metallophyt bezeichnet und gilt als Zeigerpflanze für Zink. Die Resistenzen der Metallophyten gegenüber schwermetallhaltigen Böden beruhen auf pflanzeninternen Regulationsmechanismen, die meist elementspezifisch sind. Beim Galmei-Stiefmütterchen handelt es sich vermutlich um einen Wurzelpilz, der die schädlichen Stoffe aufnimmt. (Hildebrandt et.al. 1999)
Literatur: Hildebrandt, U., Kaldorf, M. & Bothe, H. (1999): the zinc violet and its colonization by arbuscular mycorrhizal fungi. Journal of Plant Physiology, 154 (5-6), 709-717