Pflanzen im Fokus
Welche Pflanze blüht hier?
Der kleinste Vertreter unserer Lerchensporne Corydalis pumila, der Zwerg-Lerchensporn
Der ausdauernde Geophyt blüht für 2-4 Wochen im März und April. Die altrosa oder weißen Blüten tragen einen auffällig langen Sporn, an dessen Ende sich der Nektar befindet. Vor allem für Insekten mit einem langen Rüssel sind die Blüten beliebte Nektarquellen.
Übrigens: der lange Sporn verhindert, dass Hummeln mit ihrem kurzen Rüssel an den Nektar gelangen können. Doch die Hummeln bedienen sich eines Tricks: einige beißen an den Grund des Sporns ein Loch und saugen den Nektar aus der Blüte, ohne sie als Gegenleistung zu bestäuben.
Sobald die Pflanzen verblüht sind und sich die Samen ausgebildet haben, kommen Ameisen ins Spiel. Angelockt durch ein weißliches Ölkörperchen (Elaiosom) an den Samen, tragen die Ameisen diese in ihren Bau und verzehren dort das fettreiche Anhängsel. Anschließend entledigen sie sich des Samens in der Nähe ihres Baus. Die Ausbreitungsdistanz der Lerchensporne, die alle ein Elaiosom ausbilden, ist somit abhängig davon, über welche Strecken eine Ameise den Samen transportiert.
Die Vorkommen des Zwerg-Lerchensporns beschränken sich auf das mitteldeutsche Trockengebiet und wenige Fundorte an der Ostseeküste und im Odertal.
Neben dem Zwerg-Lerchensporn ist auch der Mittlere Lerchensporn (Corydalis intermedia) eine Verantwortungsart Deutschlands und wird ebenfalls im Projekt WIPs-De II bearbeitet.